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Geschrieben von: Dickers, 21 Januar 2007, 18:02
Moral ist, nicht erwischt zu werden

Außereheliche Affären hindern nicht, für höchste Ämter empfohlen zu werden. Es ist unakzeptabel, „private Angelegenheiten“ öffentlich auszubreiten. Sie haben nichts mit einem öffentlichen Amt zu tun. Der Bericht in der Presse ist zu verabscheuen. Überall liest man es.

Ein Baby mit der heimlichen Geliebten - na und? Cosi fan tutte - so tun’s alle, viele zumindest. Was die Ehefrau dazu sagt? Kein Kommentar. Rein private Angelegenheit, wie es sich so lebt im Mini-Appartement im Zentrum Berlins. Gattin und drei Kinder daheim sollten dankbar dafür sein, wie Mann und Papi dort den wöchentlichen Politiker-Stress bewältigt. „Anders als vor 50 Jahren disqualifiziert sich ein Politiker in Bayern nicht mehr für hohe Ämter, wenn er evangelisch ist oder eine außereheliche Beziehung hat.“ Das sagen auch andere. Nichts Unmoralisches also. Überall fliegen ihm die Herzen zu. Auf seine Familie ist er besonders stolz.

Das Hochglanzbild von der heilen Familie gilt natürlich weiterhin - mit Hobbykeller und Bauernstube. Einundzwanzig Ehejahre mit einer „wunderbaren Ehefrau und Mutter“. Jetzt mit etwas mehr Nuancen. Doppelleben? Nein. Du sollst dich nicht erwischen lassen. Jeder vertritt die Moral, die er braucht. Man muss Gelegenheiten und Notwendigkeiten, man muss die Zeichen der Zeit und der Gesellschaft von heute erkennen und entsprechend handeln. Mit Untreue hat das nichts zu tun. Cosi fan tutte. So liegt man richtig. Die Gedanken sind frei, sie fliegen vorbei. Man soll sie erhaschen und das Schöne vernaschen.

Ist das nicht schön christlich?

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