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Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Bibelstellen  ›  Was sollen wir tun? (Lk 3, 10-18) Moderatoren: Weber
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Was sollen wir tun? (Lk 3, 10-18)  Dieses Thema wurde bisher 2.158 mal gelesen. Thema ausdrucken Thema ausdrucken
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Weber
09 Dezember 2012, 15:36 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
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Liebe Christen!

Der ganze Evangelientext handelt von Johannes dem Täufer. Er gilt seit seiner Geburtsgeschichte als eng mit Jesus verbunden. Man nennt Johannes auch den Vorläufer Jesu, weil er dessen öffentliches Wirken vorbereitet und ankündigt. Johannes strahlt Persönlichkeit aus. Seine Lebensführung ist asketisch, seine Kleidung einfach, seine Nahrung bescheiden. Das trägt zu seiner Glaubwürdigkeit bei. Die Menschen, die ihm nachfolgen, anerkennen seine Autorität und sind voller Erwartung. Sie hungern geradezu nach Weisung für ihr Leben. Eine Frage steht im Raum: „Was sollen wir tun?“ Es ist die Frage nach der richtigen Lebensweise, eine Frage, die nie zur Ruhe kommt. – Die Antwort, die Johannes in mehreren Anläufen gibt, ist so einfach wie einleuchtend: „Wer zwei Gewänder hat, gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso.“ Einfacher geht’s nicht, klarer auch nicht. Und den Zöllnern und Soldaten gibt er ebenso einfache wie klare Anweisungen. Wenn man das hört, staunt man, wie einfach christliches Leben geht.

Ich frage mich: Was ist heute anders als damals? Eigentlich beansprucht die Kirche ja, jene moralische Instanz zu sein, die den Menschen sagen kann, wie man heute christlich lebt. Aber wo sind die Menschen hin, von denen damals gesagt wurde, dass sie voll Erwartung waren? Erwarten die heute nichts mehr? Dem widersprechen die Religionssoziologen, die  in unseren Tagen glauben feststellen zu können, dass die Menschen sehr wohl Erwartungen haben, Hunger nach Lebenssinn und nach einem gelingenden Leben. Aber wo holen sie sich die Antworten her? Die Kirchen sind jedenfalls nicht gefragt; immer weniger seit vielen Jahren. Könnte es sein, dass ihre Rede und ihre Ansichten und ihr Gehabe nicht mehr überzeugen? Neulich behauptete jemand etwas zugespitzt mit Blick auf die katholische Kirche, sie sei bei prall gefüllten Kassen geistlich zahlungsunfähig. Der mir das sagte, drückte damit seine Erfahrungen in seiner Kirchengemeinde im Rheinland aus.

Ich schlage vor, es auch heute nach der Weisung Johannes des Täufers zu versuchen: „wer zwei Gewänder hat, gebe eins davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso.“ Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, auch heute den persönlichen Kontakt zu Armen und Hilfsbedürftigen zu pflegen. Die anonyme Spende an eine Hilfsorganisation mag wichtig sein, kann aber den direkten Kontakt zum Notleidenden nicht ersetzen. Übrigens macht der Umgang mit Armen selber bescheiden und demütig und damit auch ein wenig glaubwürdiger. Wir stehen vor Weihnachten, und alle Hilfsorganisationen entwickeln eine unglaubliche Bettelwut für diesen oder jenen guten Zweck. Leisten Sie sich trotzdem einen Armen oder eine arme Familie oder ein bedürftiges Kind, dem sie mit der Unterstützung auch ein Stück von ihrem Herz schenken. Das tut gut: nicht nur dem Beschenkten, sondern auch Ihrem eigenen Gewissen.

Amen.

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