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Forum www.religion-und-spiritualitaet.de    Religion und Spiritualität    Christi Himmelfahrt  ›  Christi Himmelfahrt 2016 Moderatoren: Weber
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Christi Himmelfahrt 2016  Dieses Thema wurde bisher 2.422 mal gelesen. Thema ausdrucken Thema ausdrucken
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Weber
02 Mai 2016, 19:45 Einem Moderator melden Einem Moderator melden
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Beiträge: 210
Liebe Christen!

Was bedeutet Christi Himmelfahrt? Es ist ein schwieriges Fest, das immer wieder neu erklärt werden muss. Im Laufe des Kirchenjahres gibt es noch ein zweites Himmelfahrtsfest, nämlich Mariä Himmelfahrt am 15. August. Vielleicht kann uns dieses Fest ein wenig helfen, den Sinn von Himmelfahrt zu verstehen. In der Ostkirche, die bekanntlich ganz besonders von der Marienfrömmigkeit geprägt ist, wurde das Fest Mariä Himmelfahrt früher als Fest der Beweinung Mariens bezeichnet. Die Ikone des Festes stellt entsprechend Maria auf dem Sterbebett dar und drum herum Personen, die den Tod Mariens beweinen.
Himmelfahrt hat also etwas mit Sterben und Tod zu tun. Wenn ein Mensch stirbt, ist er es wert, dass man um ihn trauert. Warum? Weil all das Gute, das dieser Mensch getan hat, die Liebe, die von ihm ausgegangen ist, die Freude, die man mit ihm geteilt hat, nun vorbei sind. Das macht traurig. Gleichzeitig kann man sich aber auch nicht vorstellen, dass alles das vergeblich gewesen sein soll. Es muss doch einen Ort geben oder –wenn wir den Ort nicht wörtlich nehmen – ein Herz, wo all das Positive eines Menschenlebens eingeht, aufgehoben wird, nach Hause kommt. Das ist Himmel, wenn man so will: der Ort, an dem wir alle unsere Sehnsüchte verorten, die es im Leben gibt: Sehnsucht nach Leben, nach Liebe, nach Freude, nach Frieden, nach Gesundheit, nach Glück, nach Erfüllung, nach Heimat, nach Sinn. Natürlich ist das kein Ort, aber wir können es so vielleicht am besten ausdrücken. Vielleicht ist es auch ein Herz, in dem alles zur Ruhe kommt. Der Himmel ist ja ein verhüllendes Bild für Gott selbst. Der Tod hat mit Gott zu tun. Die Trauer, die Beweinung geht davon aus, dass Gott sich kümmert und alles das, was wir nur bruchstückhaft leben und erleben können, bei ihm gut aufgehoben ist.
Christi Himmelfahrt ist nichts Anderes. Da wurde ein Mensch gekreuzigt; ein Mensch, der Kranke geheilt, für Sünder Verständnis gehabt und ihnen vergeben hat, der Benachteiligte aufgerichtet, der Ungerechtigkeiten beim Namen genannt, Pharisäertum entlarvt und nur Gutes getan hat, er wurde gekreuzigt. Kein Wunder, dass seine Freunde um ihn trauern. Aber es setzt sich bei ihnen die Gewissheit durch, dass das nicht sein endgültiges Schicksal sein kann. Vielmehr sind sie davon überzeugt, dass Gott ihn rehabilitiert, seine Güte zu schätzen weiß, sein Leben rettet. – Lukas gebraucht dafür das Bild von der Himmelfahrt, er allein übrigens. Jesus verschwindet nicht einfach im Wolkenkuckucksheim, sondern sein Leben wird in Gott gerettet. Himmelfahrt ist ein österliches Bild.
Einen entscheidenden Unterschied gibt es allerdings zwischen Christi Himmelfahrt und der Himmelfahrt Jesu. Christi Himmelfahrt ist verbunden mit einem Auftrag an die Jünger. Sie sollen es dem Herrn in ihrem eigenen Leben gleich tun. Also: sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, Barmherzigkeit üben, heilen, trösten und um andere kümmern Doch wie Jesus leiden musste und wie er von der vermeintlichen Gottverlassenheit gequält wurde, so wird es auch den Jüngern ergehen. Und wie er von Gott aus dem Tod errettet wurde, so wird es auch ihnen geschehen. Darauf dürfen sie sich freuen. So lautet denn auch der letzte Vers: „Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem  zurück.“ Und diese Freude soll auch uns beflügeln.

Amen.

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